Nur 25 starke Minuten reichen eben nicht!

KSV nutzt Großchancen nicht - und bekommt Abfuhr

TSV Günterfürst II - KSV Haingrund 5:1 (2:1)

Tore: 0:1 S. Kankaya (9.), 1:1 R. Heilmann (11.), 2:1 P. Köbler (33.), 3:1 L. Köbler (53.), 4:1 C. Rein (63.), 5:1 T. Hallstein (86.)

Schiedsrichter: Alexander Engel (SV Weiterstadt)

Zuschauer: 50

KSV Haingrund: A. Wölfelschneider (TW), M. Maier, A. Schütz, A. Schönig, N. Haydn, D. Löw, S. Kankaya, L. Tartler, N. Heger, D. Siebenlist, A. Bergmann ( C ) – T. Eckert (ETW), O. Schäfer, E. Heger, D. Herzog

TSV Günterfürst II: F. Volk (TW), S. Weber, L. Köbler, L. Jochim ( C ), C. Rein, R. Heilmann, P. Schwede, S. Walther, P. Bechthold, P. Köbler, H. Schroeder – T. Hallstein, A. Emig, M. Keil

Spielertrainer Dorian Siebenlist konnte zum Auswärtsspiel beim TSV Günterfürst auf dem ungeliebten Kunstrasen endlich einmal wieder mit einer vermeintlich starken Aufstellung auflaufen. Mit einer offensiven 3-4-3- Formation wollte man den Gastgeber überraschen und der KSV begann die Partie auch überlegen und druckvoll und bestimmte Gegner und Spielgeschehen.

In der 9. Minute wurde Siebenlist nach einem schönen Angriff im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte S. Kankaya sicher zur verdienten 1:0 Führung. Der bis dahin blasse TSV, der mit zwei Aktiven aus der 1. Mannschaft angetreten war, brauchte für die erste nennenswerte Offensivaktion die tatkräftige Unterstützung der KSV- Defensive. Beim Versuch den Ball in Höhe der 16m Linie zu klären, schoß D. Löw seinem Mitspieler den Ball an den Rücken. Von dort sprang dieser dem völlig blankstehenden Heilmann vor die Füße, der aus 7m dann keine Probleme hatte, den Ball per Volleyschuß zum Ausgleich in die Maschen zu dreschen (11.). Völlig aus dem Nichts und leider wieder eine abermals mehr als unglückliche Aktion. Der KSV lies sich davon jedoch nicht beirren und hielt an seiner Marschroute fest. So bediente M. Maier in der 19. Minute den gestarteten L. Tartler mit einem tollen Pass, welcher den Ball aufnahm, alleine auf das TSV- Gehäuse zusteuerte, um dann den Ball aus rund 16m am Torhüter, leider aber auch knapp am Tor vorbeischob. Ein Querpass auf den mitgeeilten S. Kankaya in Höhe des Elferpunktes wäre hier die bessere Option gewesen, denn Kankaya hätte nur noch den Fuß hinhalten müssen. Keine drei Minuten später eine Kopie dieser Szene. Diesmal war es A. Bergmann, den Luca Tartler mit einem tollen Schnittstellenpaß auf die Reise schickte, dieser noch in unnachahmlicher Manier einen Gegenspieler austanzte um den Ball letztlich erneut um Haaresbreite am gegnerischen Kasten vorbeizuschieben. Die Kaltschnäuzigkeit, die dem erst 18jährigen Luca Tartler hier noch fehlte, wird noch kommen! Von Günterfürst war bis zu diesem Zeitpunkt nichts zu sehen. Als dann in der 30. Minute der TSV- Keeper auch noch einen sehenswerten 20m- Schuss von Nick Haydn mit einem starken Reflex parierte, machte sich auf Seiten des KSV etwas Verzweiflung bemerkbar. Spielt man die gelungenen Aktionen besser zu Ende hätte es mit etwas Fortune drei, oder vier zu eins für den KSV stehen können, eigentlich müssen! Und so kam es, wie es eine alte Fussballerweisheit dann immer wieder besagt: macht man die Dinger vorne nicht rein, wird sich das am Ende rächen! Ein zu kurz geratener Abstoß von TW Adrian Wölfelschneider, ein verlorenes Kopfballduell rund 25m vor dem Tor, ein gelungener Doppelpaß der TSV- Offensive, welche die komplette Hintermannschaft des KSV aushebelte, hatte genügt, und es stand völlig überraschend 2:1 für den TSV Günterfürst (33.)! Das Spiel war komplett auf den Kopf gedreht. Nun war Günterfürst besser in der Partie. In der 37. Minute dann die zweite gut herausgespielte Chance von Günterfürst im ersten Abschnitt. Den Abschluss konnte Wölfelschneider aber stark parieren. Trotzdem hatte man durch A. Bergmann und abermals N. Haydn zwei weitere gute Möglichkeiten, die jedoch jeweils knapp ihr Ziel verfehlten und so ging man mit einem 2:1 Rückstand in die Kabine und keiner wusste so recht warum!

Im zweiten Abschnitt dann präsentierte der KSV die bis dahin schlechteste Saison- Leistung. Nichts lief mehr zusammen, vogelwild und kopflos präsentierten sich alle Mannschaftsteile! Und so ermöglichte ein kollektiver KSV- Tiefschlaf dem TSV dann in der 53. Minute das 3:1. Gut 25m vor dem Tor entschied der gute leitende Schiedsrichter auf Freistoß. Bis sich die KSV- Akteure in dieser harmlosen Situation gesammelt hatten, hatte ein TSV'ler den Ball schon in den 16er durchgesteckt und L. Köbler hatte keine Mühe, den Ball am verdutzten Wölfelschneider vorbeizuschieben. Dies war der sportliche Genickbruch. Hätte man sich vor Ausführung des Freistoßes vor den Ball gestellt, was man eigentlich schon in den Jugendmannschaften lernt, wäre es zu dieser überraschenden Ausführung nicht gekommen. Ein wirkliches Aufbäumen des KSV fehlte in dieser Phase vollends. Nur zehn Minuten später eine erneute Tiefschlafphase. Ein langer Einwurf in den 16er segelte zunächst an Freund und Feind vorbei, sprang noch einmal auf und C. Rein verlängerte den Ball mit dem Hinterkopf ins lange Eck zum 4:1. In beiden Situationen fehlte der jungen Truppe einfach noch die Cleverness und Erfahrung. Zu guter Letzt unterlief dann auch noch TW A. Wölfelschneider kurz vor Schluss ein grober Schnitzer. Beim Versuch den Ball aus dem 16er nach rechtsaußen zu passen, schoß er dem dazwischengelaufenen Hallstein den Ball an die Hacken. Dieser bedankte sich und schob den Ball zum 5:1 Endstand ein. Auch für TSV- Urgestein Michael Schwede ein "seltsames" Ergebnis, wenn man die ersten 25 Minuten der Partie betrachtet. In dieser Phase hätte der KSV eigentlich schon den Deckel auf das Spiel setzen müssen.

Es sind einfach die individuellen Fehler, die den KSV in den vier Spielen der bisherigen Aufstiegsrunde letztlich die eigentlich verdienten Punkte gekostet haben. Hunderprozentige Einschussmöglichkeiten wie gegen die GSV Breitenbrunn (0:3), den SV Gammelsbach (0:1) oder jetzt gegen den TSV Günterfürst werden nicht genutzt, scheinbar harmlose Situationen werden durch Fehlverhalten urplötzlich gefährlich wie in Würzberg (2:3) und in der Defensive kassiert man sehr oft durch individuelle Konzentrationsmängel manchesmal zu einfach die Gegentore, wie jetzt in Günterfürst oder letzte Woche in Würzberg. Aus diesen Fehler muss und wird die junge Siebenlist- Truppe aber lernen und die Erfahrungen mitnehmen, damit man dann ab dem 01.07.2022 zur neuen Saison angreifen kann. So war der Plan! Das Potential ist vorhanden und der Kader wird durch weitere Neuzugänge verstärkt (Luis Tartler, Max Tartler, Diyar Yildirim). Zum letzten Auswärtsspiel der Aufstiegsrunde reist der KSV dann in zwei Wochen nach Kinzigtal. Die zweite Halbzeit in Günterfürst muss aus den Knochen geschüttelt werden und es bedarf einer ordentichen Konzentrationssteigerung. Nur dann wird in Kinzigtal etwas zu holen sein.

 

VORSCHAU:

Sonntag, 22. Mai 2022 – 15:15 Uhr

Spvgg. Kinzigtal - KSV Haingrund