Leider nicht nachgelegt!

Günterfürst hat leichtes Spiel und siegt verdient

 

KSV Haingrund - TSV Günterfürst 1:2 (0:2)

Tore: 0:1 C. Rein (17.), 0:2 P. Köbler (21.), 1:2 Luis Tartler (56.)

Schiedsrichter: Jens Marco Scherf (SV Mechenhardt)

Zuschauer: 80

KSV Haingrund: S. Tolla (TW), M. Maier, A. Schütz, R. Wölfelschneider, M. Tartler, Luca Tartler, A. Bergmann ( C ), Luis Tartler, N. Heger, D. Löw, N. Haydn – O. Schäfer, K. Reichert, S. Kankaya, D. Herzog, Noah Tartler (ETW), A. Wölfelschneider (ETW)

TSV Günterfürst: F. Volk, L. Köbler, L. Jochim, C. Rein, R. Heilmann, A. Mares, P. Schwede, T. Schenk, P. Köbler, J. Schmachtel, A.-P. Schreck - S. Walther, J.-P. Köbler, H. Schroeder

Die Warnungen, den direkten Tabellennachbarn aus Günterfürst nach dem erfolgreichen Husarenstück aus der Vorwoche beim Derby in Breitenbrunn, nun auf die leichte Schulter zu nehmen, werden offenbar nicht gehört und verhallen vollends. Am Ende muss wieder eine leidige Fussballerweisheit herhalten, dass solche Spiele auch immer "im Kopf" entschieden werden. Einstellung, Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten, allesamt Tugenden, die noch vor Wochenfrist den Sieg gegen den Tabellendritten erst möglich gemacht hatten, fehlen heute gänzlich. Natürlich wiegen die verletzungsbedingten Ausfälle der Defensivspezialisten um Routinier Thomas Wölfelschneider, Alec Schönig und Peter Kuhnert extrem schwer und sind eigentlich nicht zu kompensieren. Auch die Tatsache, dass Spielertrainer Dorian Siebenlist aufgrund einer hartnäckigen Knieverletzung schon seit Wochen nicht mehr als Taktgeber mitwirken und für Strukturen sorgen kann, ist für die junge Mannschaft eine große Bürde. Aber dies kann nicht als Entschuldigung herhalten, dass man sich in der ersten halben Stunde des Spiels derart vogelwild seinen erwartungsvollen Zuschauern präsentiert.

Günterfürst hat leichtes Spiel. Haarsträubendes Abwehrverhalten ermöglicht den Gästen reihenweise hochkarätige Einschussmöglichkeiten und nur mit viel Dusel kann das Ergebnis noch im Rahmen gehalten werden. So gelingt dem völlig alleinstehenden Rein in der 17. Minute der Führungstreffer für die Gäste, als ihm im Fünfmeterraum ein Eckstoß quasi auf den Oberschenkel fällt und von dort den Weg ins KSV- Gehäuse findet. Nur vier Minuten später erhält Köbler gut 20m vor dem Tor in zentraler Position den Ball, fackelt nicht lange und versenkt die Kugel mit einem Schlenzer im rechten Torgiebel. Erst ab der 30. Minute bringt der KSV etwas Ordnung in sein Spiel, gestaltet die Partie nun optisch ausgeglichen und kann endlich auch in der Offensive einige Akzente setzen. Nachdem Maier an der linken Strafraumkante regelwidrig zu Fall gebracht wird, zirkelt N. Haydn den Ball gekonnt über die Mauer hinweg auf das untere kurze Eck. Doch Gästekeeper Volk kann den Ball mit einer ganz starken Parade gerade noch so aus dem Eck fischen (33.). Nur zwei Minuten später die spielerisch beste Offensivaktion des KSV der gesamten Partie. Ein sehenswerter Angriff findet Luca Tartler auf halblinks, der alleine auf das Gästetor zusteuern kann. Doch anstatt selbst abzuschließen, legt dieser noch einmal quer auf Maier, der jedoch ebenfalls am glänzend haltenden Volk scheitert. Der Abpraller fällt Luis Tartler völlig freistehend vor die Füße, doch auch er zögert zu lange und kann den Ball nicht im Gehäuse unterbringen. Und in der 40. Minute kann Volk noch einen platzierten Flachschuss ganz stark zur Ecke abwehren. Dies war die beste Phase des KSV in der Offensive und der Anschlusstreffer wäre durchaus möglich gewesen. Allerdings lädt man die Gäste nach wie vor zum munteren Scheibenschießen im eigenen 16er ein. Alleine Dominik Löw wird zweimal durch TSV- Abschlüsse an Hinterkopf und Rücken getroffen und verhindert damit weitere Gegentreffer. Eigentlich hätte die Partie schon längst zu Gunsten der Gäste entschieden sein müssen.

Nach dem Wechsel zeigt sich der KSV durch einige Umstellungen etwas verbessert und kommt in der 56. Minute durch Luis Tartler zum 1:2- Anschlusstreffer. Vom linken Strafraumeck senkt sich sein Schuss der Marke "halb Flanke, halb Torschuss" über den verdutzten Gästekeeper hinweg in den rechten Torwinkel. Es keimt etwas Hoffnung auf Besserung auf und der KSV kann im Mittelfeld und in der Offensive die Partie zusehend ausgeglichen gestalten. Leider werden aber auch die eklatanten Fehler in der eigenen Abwehrreihe nicht weniger und Günterfürst lässt noch einige hochkarätige Chancen ungenutzt liegen. Dennoch spielen die Rot- weißen nun etwas gefälliger, aber wirklich zwingende Tormöglichkeiten bleiben leider aus. Mit Geschick und Können verwaltet Günterfürst sodann den knappen Vorsprung zum absolut verdienten Sieg.

So geht es jedenfalls nicht. Von allem zu wenig! Es muss weiter hart gearbeitet werden in den nächsten Wochen und die Mentalität der letzten drei Spiele muss wieder auf den Platz! Der emotionale Derbysieg in Breitenbrunn war Gold wert und für alle ein tolles Erlebnis. Solche Erlebnisse muss man sich aber erarbeiten. Leider konnten diese Punkte mit einem "erwarteten" Heimsieg gegen Günterfürst nun aber nicht veredelt werden. In den letzten fünf Partien der Hinrunde gegen den VFL Michelstadt II (H), Türk Breuberg (H), SG Bad König/Zell II (A), VFR Würzberg (H) und schließlich gegen die TSG Steinbach II (A) trifft man auf weitere Gegner auf Augenhöhe in unmittelbarer Schlagdistanz  In diesen Spielen sollte nun gepunktet werden, will man einigermaßen beruhigt in die Rückrunde starten und dann in die Winterpause gehen. Hierzu bedarf es aber exakt jener "Performance", die man gegen Neustadt, Gammelsbach und Breitenbrunn abrufen konnte, denn sonst wird es schwer!

 

VORSCHAU:

Sonntag, 16. Oktober 2022

- SPIELFREI -

Sonntag, 23.10.2022 - 15.00 Uhr

KSV Haingrund - VFL Michelstadt II