Harakiri in Rot und Weiß!

KSV schießt mehr Tore und vernichtet sich selbst!

 

KSV Haingrund - GSV Breitenbrunn 1:4 (1:3)

Tore: 0:1 R. Deitrich (4.), 0:2 R. Wölfelschneider (ET) (5.), 0:3 R. Wölfelschneider (ET) (30.), 1:3 Luca Tartler (34.), 1:4 N. Greim (59.)

Schiedsrichter: Georgi Stankow (SC Hessen Dreieich)

Zuschauer: 150

KSV Haingrund: A. Wölfelschneider (TW), A. Schütz, R. Wölfelschneider, M. Tartler (C), Luca Tartler, D. Siebenlist, S. Kankaya, Luis Tartler, D. Löw, D. Yildirim, N. Haydn – T. Wölfelschneider, P. Kuhnert, N. Tartler (ETW), O. Schäfer, D. Herzog, K. Reichert

GSV Breitenbrunn: D. Jordan (TW), N. Schmitt, D. Flechsenhaar, E. Ehrhardt, M. Greim, N. Greim, R. Deitrich, A. Stier, B. Busch, P. Greim, R. Billinger - D. Ochs, J. Herper, K. Orth, T. Kuschek, S. Saul

Es gibt diese Tage, an denen bleibt man besser zu Hause im Bett. Die Brüder Adrian und Rafael Wölfelschneider können seit dem Derby- Sonntag gegen die GSV Breitenbrunn nun ein Lied davon singen und erleben einen gebrauchten Tag! Was sich auf der Windlücke in den ersten 30 Minuten abspielt, macht einfach nur fassungslos. Vor den Augen der vielen Zuschauer ereignet sich ein mit Worten kaum zu beschreibendes und unfassbares, defensives "Slapstick- Festival", das Seinsesgleichen sucht. Blankes Entsetzen macht sich auf Seiten der Aktiven und der Fans des KSV breit. Auf der anderen Seite kann die GSV ihr Glück kaum fassen, die hochmotiviert angereist waren, um die schmerzliche Hinspielniederlage wieder wettzumachen. Ohne großes Zutun und ohne große Anstrengung durch die blau gekleideten Breitenbrunner führt man im Derby nach dreißig gespielten Minuten bereits mit 3:0 und die Messe ist damit eigentlich schon gelesen.

Aber der Reihe nach. Spielertrainer Siebenlist kann eigentlich mit geballter Offensivpower auflaufen. S. Kankaya, der nach sechswöchiger Sperre wieder zurückkehrt, verstärkt die Offensivreihe um die "Tartler- Riege" mit Max, Luis und Luca Tartler und auf der Zehnerposition mit D. Yildirim. Alleine in der Defensive fehlen die etatmäßigen A. Bergmann, A. Schönig, T. Wölfelschneider und M. Maier. Doch schon vor und während des Warmlaufens ist heute irgendwie der Wurm drin. Luis Tartler wird von einem Mitspieler aus nähester Distanz förmlich "abgeschossen" und kann das Aufwärmprogramm nicht absolvieren. Nick Haydn verdreht sich bei einer Übung das Knie, was während der Partie zu seiner Auswechselung nach bereits zehn Minuten führt, und P. Kuhnert muss kurzfristig doch wieder die Kickschuhe ausziehen, da es aufgrund nicht auskurierter Verletzung nicht gehen wird. Spielertrainer Siebenlist quält sich mit schmerzendem Knie in die Partie und Luca und Max Tartler sind ebenfalls angeschlagen, können jedoch spielen.

Die Zuschauer haben sich bei bestem Fußballwetter gerade auf das spannende Derby eingestimmt, als in der vierten Spielminute ein völlig harmloser GSV- Pass zentral auf den Kasten von TW Wölfelschneider zurollt. Anstatt dem Ball mit nur zwei weiteren Schritten entschlossen entgegenzulaufen und diesen einfachst zu klären, unterbricht Wölfelschneider aus völlig unerklärlichen Gründen das Herauslaufen, bleibt an der Strafraumkante stehen. Der im Dauerlauf angelaufene R. Deitrich erkennt die Situation, nimmt den Ball mit, umkurvt den verdutzten Wölfelschneider und schiebt lässig zur 1:0- Führung ein. Ein kompletter Blackout des Keepers! Eine ganze Minute später segelt ein halbhoher Flankenball in Höhe des Fünfmeterraumes vor das KSV- Gehäuse. Völlig unbedrängt drischt R. Wölfelschneider die Kugel per Vollspannstoß zum 0:2 in die eigenen Maschen. Wahnsinn! Was passiert hier? Der KSV muss sich schleunigst berappeln, versucht die beiden Schockmomente zu verdauen, ist bemüht und spielt eigentlich guten und ebenbürtigen Fußball nach vorne. Doch es folgt ein weiteres Gastgebergeschenk in Richtung der GSV. In der 30. Minute landet ein GSV- Eckstoß wieder bei R. Wölfelschneider. Statt den Ball sauber zu klären, erwischt Wölfelschneider den Ball "unglücklich" und versenkt die Kugel mittels "traumhaftem Hackentrick" unhaltbar im langen Eck zum unglaublichen 0:3 für die GSV! Nun tut es richtig weh und der arme Unglücksrabe Wölfelschneider kann einem nur Leid tun. Die GSV feiert diese unverhofften Glücksmomente. Doch auch nach diesem neuerlichen Rückschlag spielt der KSV weiter gut mit, kämpft sich in das Derby zurück, gestaltet die Partie ausgeglichen und erarbeitet sich auch gelungene Offensivaktionen. Eine davon führt in der 34. Minute dann zum 1:3 durch Luca Tartler, der einen tollen Angriff über links Außen aus rund fünf Meter zentraler Position einnetzen kann. Nun keimt Hoffnung auf, diese defensiven Aussetzer vielleicht doch noch auszubügeln. Mit diesem äußerst schmerzhaften Rückstand geht es in die Pause.

Auch nach dem Seitenwechsel gelingt es dem KSV die Partie weiter ausgeglichen zu gestalten. Bis zur 59. Minute. Wieder ist R. Wölfelschneider maßgeblich mit einem eklatanten Abwehrverhalten beteiligt. Einen lang geschlagenen Ball auf die rechte Außenbahn kann von ihm noch abgelaufen werden. Doch anstatt diesen dann sicher ins Seitenaus zu klären, hat er im Zweikampf gegen einen GSV- Akteur das Nachsehen und verliert völlig unnötig den Ball. Rafael erlebt wohl den schwärzesten Tag seiner Karriere, denn der Ball wird dann in Höhe des Strafraumes quer zu einem Mitspieler gepasst, dessen Abschluss vom herausgeeilten TW Wölfelschneider noch stark pariert werden kann. Den Abpraller legt sich die GSV erneut zurecht und Torwart Wölfelschneider müsste in dieser Zeit wieder zurück in seinen Kasten, was er aber nicht tut. Der dann völlig blank stehende N. Greim hat dann keine Mühe, um zum 1:4 einzuschieben. Doch der KSV hat auch danach noch weitere Möglichkeiten, um noch einmal heranzukommen. Nach starker Vorarbeit von D.Yildirim landet der Ball beim völlig freistehenden S. Kankaya (66.), der jedoch aus fünf Meter das Kunsttück fertigbringt und den Ball nicht trifft. In der 75. Minute hat auch Luis Tartler noch den Anschlusstreffer auf dem Fuss. Sein Abschluss geht allerdings weit drüber. In den Schlussminuten bieten sich der GSV ebenfalls noch ein paar Möglichkeiten, da der KSV nochmals alles nach vorne wirft und hinten aufmacht. Es bleibt aber bei dieser äußerst denkwürdigen Niederlage gegen glückseelige GSV'ler im letzten Derby der Saison.

Ein großes Kompliment muss man der Mannschaft der GSV Breitenbrunn und dessen Anhang aussprechen. Bei schönem Wetter und Musik feierten die "Blau- gelben" auf dem KSV- Parkplatz vor der Pergola noch stundenlang und ausgiebig diesen doch auch etwas "geschenkten" Sieg, sorgten dafür, dass die Bier- Bestände des KSV im Laufe des Abends nochmals durch die Firma Getränke Olt aufgefüllt werden mussten und verließen das KSV- Gelände in aufgeräumtem und sauberen Zustand. Klasse!

Nun müssen in den noch ausstehenden sieben Partien die nötigen Punkte her, um den Abstand zu der Abstiegsregion weiter auszubauen. Beste Gelegenheit hierzu bietet sich bereits am kommenden Donnerstag, 27.04.23 auf der heimischen Windlücke, wenn um 19.00 Uhr das wegen Protestes annulierte Wiederholungsspiel gegen den VfL Michelstadt ansteht. Der VfL wird die Reserve sicher durch Spieler der 1. Mannschaft aufrüsten, was die Aufgabe nicht leichter macht.

 

VORSCHAU:

Donnerstag, 27. April 2023 – 19:00 Uhr

KSV Haingrund – VfL Michelstadt II