Große Ernüchterung

Desolater KSV geht in Günterfürst unter!

 

Zuletzt aktualisiert: Montag, 05. Oktober 2020 | Geschrieben von Sven Tartler

TSV Günterfürst II - KSV Haingrund 6:1 (3:0)
Tore: 1:0 P. Schwede (3.), 2:0 J. Bendel (11.), 3:0 J. Bendel (37.), 3:1 N. Seibert (77.), 4:1 S. Walther (79.), 5:1 M. Mattes (85.), 6:1 J. Bendel (90.)

Schiedsrichter: Wolfgang Hofmann (Darmstadt)

Zuschauer: k. A.

KSV Haingrund: A. Wölfelschneider, T. Wölfelschneider, R. Wölfelschneider, O. Schäfer, B. Stohr, A. Bergmann, D. Siebenlist, E. Heger, N. Seibert, S. Kankaya, N. Heger, André Schütz, Oliver Schäfer II, Ali Can Yildirim, T. Eckert, M. Tartler, A. Bergmann, N. Seibert

TSV Günterfürst II: k.A.

Mit breiter Brust und der festen Überzeugung, dass man beim unmittelbaren Tabellennachbarn etwas holen kann, reiste der KSV am letzten Sonntag in die Kunstrasen- Arena des TSV Günterfürst. Aufgrund der in den letzten Wochen gezeigten Leistungen, insbesondere beim Sieg gegen den aktuellen Tabellenführer KSG Rai- Breitenbach, oder auch dem starken Pokalfight gegen den KO- Ligisten TSV Seckmauern unter der Woche, waren dies durchaus berechtigte Ambitionen und bei einem "dreier" wäre sogar Tabellenplatz 6 möglich gewesen. Mit Markus Maier, Max Tartler, Felix Bubik und Peter Kuhnert, fehlten Spielertrainer Dorian Siebenlist verletzungsbedingt zwar wieder einige wichtige Stützen, dennoch brachte der KSV eine absolut schlagkräftige Truppe auf den Kunstrasen. Die Mannschaft um Spielertrainer Dorian Siebenlist war gegenüber den Vorwochen jedoch nicht wiederzuerkennen, denn sie ließ über weite Strecken der Partie gerade jene Eigenschaften vermissen, die sie in den letzten Wochen noch ausgezeichnet hatte. So wurde die Anfangsphase komplett verschlafen, Zweikämpfe und Laufduelle ohne Biss und der nötigen "Galligkeit" geführt, und bevor der KSV überhaupt richtig wach wurde, war die Partie eigentlich schon vorentschieden. Denn nach elf gespielten Minuten war jegliche Euphorie dahin, und man rannte von nun an einem völlig unnötigen 2:0 Rückstand hinterher (3. und 11. Minute)! Erst nach 15 Minuten bekam der KSV etwas mehr Zugriff und konnte selbst einige Akzente in der Offensive setzen, ohne dabei jedoch wirklich zwingend zu sein. Ein zaghafter Schuß von B. Stohr oder ein knapper Abschluss von N. Seibert nach starkem Solo, waren aus KSV- Sicht die einzigen nennenswerten Aktionen. Zumindest spielte man in dieser Phase etwas auf Augenhöhe. Als dann Günterfürst aber in der 37. Minute mit einer überragenden Freistoßvariante die komplette KSV- Defensive aushebeln und erneut durch J. Bendel zur 3:0 Führung einschießen konnte, ging man niedergeschlagen und frustriert in die Halbzeitpause.

Eine deftige Halbzeitansprache ob der mangelnden Einstellung und Umstellungen von Dorian auf einigen Positionen zur zweiten Hälfte zeigten Wirkung, denn unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte der KSV seine beste Phase. In der 49. Minute hätte Dorian Siebenlist nach toller Vorarbeit des eingewechselten und starken André Schütz für einen kleinen Hoffnungsschimmer sorgen können. Gekonnt brachte er in Höhe des Elfmeterpunktes eine starke Flanke von André noch mit Kopf und Brust unter Kontrolle, seine Volleyabnahme jagte er jedoch sodann meilenweit über den Kasten, anstatt die Kugel mit der Innenseite einfach in ein Eck zu schieben. Auch ein Freistoß von Nils Seibert aus gut 18m verfehlte nur knapp sein Ziel (54). Und selbst der sonst so sichere "Knipser" Salih Kankaya konnte den Ball in der 65. Minute nach schöner Vorarbeit von Dorian im Duell mit dem Torwart, völlig freistehend nicht an diesem vorbeischieben. Allesamt dicke Möglichkeiten, die man in einer solchen Phase eigentlich machen muss, um überhaupt noch eine Chance zu haben. In der 77. Minute dann konnte Nils Seibert nach einer gefährlich auf das kurze Eck getretenen Ecke mit der Fussspitze mit seinem ersten Saisontreffer zum 1:3 verkürzen und es keimte nochmals kurz so etwas wie Hoffnung auf. Mit dem Mute der Verzweiflung öffnete der KSV dann weiter seine Defensive, und diese Phase wurde durch den Gegner eiskalt genutzt, als keine zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer die endgültige Entscheidung zu Gunsten des TSV fiel. Einen stark vorgetragenen TSV- Angriff, ohne Chance des KSV, diesen im Mittelfeld zu unterbinden, nutzte der TSV Günterfürst humorlos zum 4:1 durch Walther. Aber selbst nach diesem aussichtslosen Rückstand zehn Minuten vor Ende der Partie, hätte der KSV durch N. Seibert (82.) und B. Stohr (84.) nochmals herankommen können. Stattdessen spielte Günterfürst einen mustergültigen Konter über Mattes auf der rechten Seite, der alle seine Gegenspieler im Sprint stehen ließ, und versenkte die Kugel am chancenlosen A. Wölfelschneider vorbei zum 5:1 (85.). In der letzten Spielminute konnte abermals Bendel mit einem tollen Kopfball nach mustergültiger Flanke den 6:1 Endstand zu diesem hochverdienten Sieg des TSV Günterfürst herstellen.

Die sportliche Entwicklung des KSV Haingrund in den letzten Wochen gibt bisher viel Anlass zur Freude und Hoffnung und dafür gab es viel Lob von allen Seiten! Den Weg, den Spielertrainer Dorian Siebenlist mit dieser jungen Mannschaft seit einigen Monaten beschreitet ist in höchstem Maße zufriedenstellend. Allerdings war auch jedem klar, dass es Rückschläge geben wird. Solche "blutleeren" Auftritte wie der gestrige allerdings, gilt es in Zukunft zu vermeiden und jeder einzelne muss sich hinterfragen, was an diesem gebrauchten Tag wohl schiefgelaufen sein könnte und was in den nächsten Partien unbedingt besser werden muss, wenn man tatsächlich einmal das obere Tabellendrittel in Angriff nehmen möchte! So jedenfalls, wird es hierfür nicht reichen.

Beweisen kann sich die Mannschaft bereits am kommenden Sonntag, wenn mit dem TSV Neustadt wieder einmal ein aktueller Tabellenzweiter mit bislang 38 erzielten Toren auf der heimischen Windlücke gastiert. Dann muss die Siebenlist- Truppe aber wieder ihre bisher erfolgreichen Tugenden in die Waagschale werfen.

 

VORSCHAU:

Sonntag, 11. Oktober 2020 - 15.30 Uhr

KSV Haingrund - TSV Neustadt