KSV mit desolaten 90 Minuten in Steinbach

Vierte Niederlage nacheinander - Einstellung Fehlanzeige!

Zuletzt aktualisiert: Montag, 19. Oktober 2020 | Geschrieben von Dominic Zorn

TSG Steinbach II - KSV Haingrund 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 A. Lulaj (15.), 2:0 A. Lulaj (19.), 3:0 A. Lulaj (61.),

Schiedsrichter: Günter Böhle (TV Reisenbach)

Zuschauer: k. A.

KSV Haingrund: A. Wölfelschneider (TW), M. Maier, A. Schütz, T. Wölfelschneider, R. Wölfelschneider (C), M. Tartler, S. Kankaya, N. Seibert, E. Heger, D. Siebenlist, A. Bergmann, N. Heger, B. Stohr, Ali Can Yildirim, F. Bubik

TSG Steinbach II: W. Röchner (TW), A. Güler, S. Mansoor Arefi, U. Alkan, T. Schneider, S. Kapan, C. Goel, B. Leao (C), A. Lulaj, M. Merino, S. Weber, B. Vilaca Merino, J. Wassner, L. Gunkel, V. Budny, H. Ismailoglu, A. Wagner

Am letzten Sonntag startete der KSV mit dem Spiel gegen die Reserve der TSG Steinbach in die "Wochen der Wahrheit", denn die nächsten sieben Partien bestreitet der KSV allesamt gegen Mannschaften mit direkter Schlagdistanz in der Tabelle. Spielertrainer Dorian Siebenlist konnte dabei aus dem Vollen schöpfen und trat nahezu in Bestformation an. Einzig Oliver Schäfer, Peter Kuhnert und Oliver Schäfer II fehlten an diesem Sonntag und somit schickte man eine mehr als nur schlagkräftige Truppe auf den Rasen in Steinbach. An mangelnder Qualität des Personals sollte es also an diesem Spieltag im Vergleich zu den Vorwochen nicht liegen. Gute Voraussetzungen also, um wichtige Punkte mit auf die heimische Windlücke zu nehmen.

Mit dieser Marschroute konnte der KSV auch bereits nach wenigen Sekunden den ersten Abschluss durch einen Schuss aus 16 Metern und zentraler Position von Max Tartler verzeichnen. Dieser ging allerdings deutlich am TSG Gehäuse vorbei. Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnen sollte: dies war die einzig nennenswerte Offensivaktion des KSV in der ersten Halbzeit! Bereits in der dritten Spielminute musste Markus Maier einen Steinbacher Kopfball im Anschluss an einen Eckstoß per Kopf von der Linie köpfen. Nach einer Viertelstunde musste erneut Maier, für den bereits überlupften TW Adrian Wölfelschneider, Kopf und Kragen riskieren und mit einer artistischen Einlage abermals den Ball von der Torlinie schlagen. Ein eklatantes Defensivverhalten zeichnete sich zu diesem Zeitpunkt schon ab und so fiel in der 15. Minute folgerichtig das verdiente 1:0 durch A. Lulaj, der mit einem trockenen und platzierten Schuss von der Strafraumkante den Ball ins rechte Eck setzte. Weitere 180 Sekunden später musste der KSV bereits den nächsten Gegentreffer durch den gleichen Spieler hinnehmen. Und beim KSV? Auf dem tiefen Geläuf versprangen die Bälle bereits bei der Annahme, Zuspiele fanden oftmals noch nicht einmal über kürzeste Distanzen den Mitspieler und zu statisch und ohne Bewegung war der Spielaufbau. Im Mittelfeld fehlte erneut wieder der letzte Biss und die Laufbereitschaft, in der Offensive lief nichts zusammen, Bälle konnten nicht festgemacht werden und die Abwehrreihe wurde das eine ums andere Mal durch agile Steinbacher schlicht überlaufen. Zu langsam und zu lethargisch agierten die rot- weißen! Ratlosigkeit ob dieses Auftrittes machte sich breit, anstatt sich aufzubäumen und sich mit vollem Einsatz zu wehren. Nach 25 Minuten hatte der KSV dann Glück, dass nach einer 100%igen Chance nicht schon die Vorentscheidung durch die TSG gefallen war, allerdings brachten die Steinbacher den Ball jedoch nicht über die Linie. Die KSV’ler schauten aus sicherer Entfernung lediglich zu! Es mag der Eindruck entstehen, dass die TSG gegen den KSV ein übermäßig starkes Spiel gemacht hätte. Nein, der KSV lud den Gegner nur in regelmäßigen Abständen zum Toreschießen ein und stellte lediglich den passiven Geleitschutz.

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der KSV leicht verbessert. Nach fünf gespielten Minuten in der 2. Halbzeit strich ein Freistoß aus 20 Metern Torentfernung von Nils Seibert knapp über das TSG Tor. Nach einer knappen Stunde konnte die TSG einen Konter erneut nicht zur Vorentscheidung nutzen. Im direkten Gegenzug hatte M. Maier dann die große Chance den Anschlußtreffer zu erzielen, nachdem er einen guten langen Ball von D. Siebenlist stark an- und mitnehmen konnte. Leider scheiterte er am Steinbacher Schlussmann. Auf der Gegenseite machte es A. Lulaj in der 61. Minute dann sehr stark, nachdem er einen TSG Konter an dem zuvor herausgeeilten und anschließend umkurvten A. Wölfelschneider zur Vorentscheidung einschießen konnte. Der einzige Lichtblick des KSV in dieser zweiten Halbzeit war, dass man sich auch nach dem dritten Gegentreffer nicht komplett hängen ließ und weiter versuchte, irgendwie den Anschlusstreffer zu erzielen. In der 64. Minute fand beispielsweise ein Weitschuss von D. Siebenlist nicht sein Ziel. Keine 60 Sekunden später setzte der eingewechselte Alican Yildirim einen Freistoß aus rund 17m knapp neben das Gehäuse. Direkt im Anschluss konnte erneut A. Yildirim zum Entsetzen der KSV- Fans eine tolle Vorarbeit von D. Siebenlist freistehend aus 11 Metern noch nicht einmal auf das Tor bringen. Nach 75 Minuten scheiterte auch der zur Halbzeit eingewechselte Bastian Stohr mit einem Schussversuch. Zehn Minuten vor dem Ende kratzte der TSG Keeper einen Kopfball von D. Siebenlist im Anschluss an eine Ecke mit einem großartigen Reflex noch von der Linie. Erneut Dorian war es dann, der im Getümmel und nur einen Meter vor der Torlinie den Ball nicht traf und auch diese Chance vergeben wurde. Kurz vor dem Ende versuchte sich erneut B. Stohr mit einem Abschluss aus spitzem Winkel. Jedoch war auch hier der TSG Schlussmann zur Stelle und konnte parieren. Trotz der leichten Steigerung in Hälfte zwei und einiger Tormöglichkeiten war der Auftritt des Teams in allen Belangen mangelhaft, teilweise hahnebüchen und die Niederlage am Ende auch hochverdient.

Fazit: Der KSV konnte zu keinem Zeitpunkt des Spiels die nötige kämpferische und spielerische Linie auf den Platz bringen, die heute nötig gewesen wäre, um einen keinesfalls übermächtigen Gegner zu bezwingen und das eigene Punktekonto aufzufüllen. Hierfür hätte es die Einstellung benötigt, die man beispielweise in der ersten Halbzeit beim Spiel gegen die GSV Breitenbrunn auf den Platz brachte. Mit der an diesem Sonntag gezeigten Leistung wird es auch in den nächsten Wochen sehr schwierig bis unmöglich, gegen die Mannschaften auf Augenhöhe zu punkten. Hoffentlich verspielen die Kickers um Dorian die bisherige gute Ausgangsposition nicht leichtfertig. Die Option zur Wiedergutmachung ergibt sich bereits am nächsten Sonntag beim Heimspiel gegen die Reserve des FV Mümling Grumbach, die derzeit den siebten Tabellenplatz belegt.

 

 

VORSCHAU:

Sonntag, 25. Oktober 2020 - 15.30 Uhr

KSV Haingrund – FV Mümling Grumbach II