Haydn knipst zum Sieg!

Verdienter "last- minute"- Sieg bringt Platz 2

 

FV Mümling-Grumbach II - KSV Haingrund 1:2 (0:1)

Tore: 0:1 D. Yildirim (24.), 1:1 D. Weyrich (FE, 89.), 1:2 N. Haydn (90.)

Schiedsrichter: Ramiz Demir (JSK Rodgau)

Zuschauer: k.A.

KSV Haingrund: A. Wölfelschneider (TW), M. Maier, O. Schäfer, P. Kuhnert (C), N. Haydn, S. Kankaya, D. Yildirim, E. Heger, N. Heger, A. Bergmann, F. Bubik – A. Schütz, B. Stohr, D. Siebenlist, D. Herzog, T. Eckert (ETW)

FV Mümling Grumbach II: A. Eidenmüller (TW), T. Geissler, E. Cot, C. Roelz (C), B. Eisenhauer, A. Kiran, D. Weyrich, J. Stankovic, S. Koch, S. Horn, J. Mahr - J. Gerbig, J. Dubik, M. Ercan, S. Atmaca

Am gestrigen Sonntag reiste man als aktueller Tabellendritter als Favorit zur FV Mümling Grumbach II. Es sollte der fünfte Sieg in Folge eingefahren werden! Dabei durfte man Mümling Grumbach allerdings nicht unterschätzen, denn mit zwei Spielen weniger rangierten die grün- weißen Grumbacher schon auf Rang zehn der Tabelle. Die Vorzeichen waren leider auch für diese Partie mal wieder nicht optimal, denn mit dem am Oberschenkel verletzten Spielertrainer Dorian Siebenlist fehlte gleichsam der Taktgeber und das Herz der Mannschaft. Dazu musste mit Youngster Alec Schönig eine tragende Säule der Viererkette ersetzt werden.

Der KSV begann dennoch stark und spielte mutig nach vorne und bereits in der 2. Spielminute hatte S. Kankaya die Führung auf dem Fuss, als er völlig freistehend aus rund 14 Meter mit seinem schwachen linken Fuss am FV- Keeper scheiterte. Schon in der 9. Minute hatten die KSV- Fans erneut den Torschrei auf den Lippen. Nach tollem Zuspiel von Diyar Yildirim aus dem rechten Halbfeld tauchte Markus Maier völlig freistehend vor dem Torhüter auf, brachte den Ball unter Kontrolle, scheiterte aber vom Fünfmeterraum kläglich. Nur zwei Minturen später konnte der erneut spielstarke Yildirim an der Strafraumkante nur durch ein Foul gestoppt werden. Der Freistoß von Kankaya verfehlte nur knapp das Gehäuse. In der 19. Minute dann erneut eine riesige Möglichkeit für den KSV, als Yildirim den agilen Kankaya steil schickte und dieser den Ball mit einem strammen Schuss von der rechten Strafraumkante an den langen Pfosten nagelte. Schon jetzt hätte die Partie eigentlich entschieden sein können. Von Mümling Grumbach war bis dahin bis auf zwei harmlose Fernschüsse nicht viel zu sehen. In der 24. Minute dann die hochverdiente KSV- Führung. Direkt im Anschluss an einen gegnerischen Eckball zeigten die KSV'ler, wie ein perfektes Umschaltspiel funktionieren muss. Am eigenen Strafraum eroberten die rot- weißen den Ball und dann ging es schnell. Über Yildirim, Kuhnert und Kankaya wurde in höchstem Tempo ein blitzsauberer Konter gefahren. Die Flanke von Kankaya brachte der mitgeeilte Yildirim am langen Pfosten unter Kontrolle und schob dem Torwart aus kurzer Distanz den Ball zum 0:1 durch die Beine in den Kasten. Schon zu diesem Zeitpunkt häuften sich die Nickligkeiten auf dem Platz und der äußerst unglückliche, weil viel zu großzügig leitende Schiedsrichter brachte zusätzlich viel Unruhe in die Partie. Offensichtliche Fouls auf beiden Seiten, hauptsächlich aber am kaum zu haltenden Diyar Yildirim wurden nicht geahndet, was letztlich dazu führte, dass ihm die Partie zunehmend entglitt und die Partie immer ruppiger wurde. Die Stimmung auf und neben dem Platz war entsprechend aufgeheizt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann noch eine dicke Chance durch Kankaya zum 0:2 dessen strammer und platzierter Schuss aus ausichtsreicher Position gerade noch so geblockt werden konnte. Mit diesem Resultat ging es in die Kabine.

Nach der Pause knüpfte der KSV im Offensivspiel nahtlos an die gute Leistung der ersten Halbzeit an. Der lang geschickte Kankaya konnte sich in der 47. Spielminute im Duell mit dem herausgeeilten Keeper auf der rechten Außenbahn im Presschlag behaupten doch seine Hereingabe vor das leere Tor verpuffte. Nur wenige Augenblicke später war es erneut Kankaya, der sich über rechts durchsetzen konnte, in den Strafraum eindrang und sodann auf Bastian Stohr in den Rücken der Abwehr ablegte. Stohrs strammer und platzierter Schuss auf das lange Eck konnte vom FV- Keeper allerdings mit einer überragenden Parade entschärft werden. Ungefähr ab der 60. Spielminute ließ der KSV unerklärlicherweise die Zügel zu sehr schleifen, man investierte zu wenig und man ermöglichte dem FV damit immer besser ins Spiel zu kommen. Es wurden unnötig viele Freistöße in gefährlicher Position verursacht. Die Spielanteile verlagerten sich zunehmend in Richtung KSV- Gehäuse. Zwei, drei gefährliche Torschüsse, die jedoch allesamt ihr Ziel verfehlten, konnte sich der Gastgeber erarbeiten. Man bettelte förmlich um den Ausgleich. Dennoch hatte der KSV auch in dieser Phase immer wieder Möglichkeiten, eine Vorentscheidung der Partie herbeizuführen. So war es in der 68. Minute etwa Markus Maier, der im gegnerischen 16er den Ball erobern konnte, doch statt den Ball einfach selbst ins lange Eck zu schieben, legte er diesen quer und verpasste "Freund und Feind". In der 77. Spielminute die nächste Riesenchance zur Entscheidung. Nach schönem Spielzug auf der linken Seite stand Kuhnert am Fünfmetereck völlig frei und anstatt selbst aus kurzer Entfernung abzuschließen versuchte auch er den Ball auf den freistehenden Bastian Stohr abzulegen. Leider verfehlte Stohr den halbhohen Ball mit der Fussspitze um Haaresbreite. Damit wäre der Deckel auf der Partie gewesen. Und dann kam es, wie es nach alter Fussballerweisheit kommen musste: macht man vorne die Dinger nicht rein, wird man am Ende meistens bestraft und die Grumbacher witterten ihre Chance. Zunächst rauschte ein Grumbacher Freistoß aus zentraler und wieder gefählicher Position noch knapp über das KSV- Gehäuse. Zu allem Überfluss wurde Diyar Yildirim vom Schiedsrichter in der 85. Minute wegen einer Lapalie mit einer Zeitstrafe belegt. Nur zwei Minuten später unterlief dem KSV - einmal mehr in dieser Saison - ein völlig unnötiges Foulspiel im eigenen Strafraum. Den berechtigten Foulelfmeter verwandelte Dennis Weyrich sicher zum 1:1- Ausgleich. Dieser war aufgrund der Passivität des KSV über weite Strecken der zweiten Halbzeit und der vielen vergebenen Großchancen noch nicht einmal unverdient. Nun galt es in Unterzahl die letzten Minuten zu überstehen um zumindest diesen einen Punkt aus Grumbach mitzunehmen. Doch die Reaktion der Rot- weißen war entgegen aller Erwartungen von außen überragend und die Siebenlist- Truppe hatte auf diesen Nackenschlag die richtige Antwort parat! Direkt nach dem Anstoß stemmte sich der KSV mit letztem Einsatzwillen doch noch einmal gegen das drohende Unentschieden und konnte tatsächlich noch einmal einen richtig guten und sehenswerten Angriff fahren. Über Kuhnert kam der Ball zu Maier auf halblinks, der weiter auf Stohr passte. Dieser sah den aus der eigenen Hälfte gestarteten Innenverteidiger Nick Haydn, der im Sprint in den gegnerischen 16er eindrang. Stohr steckte die Kugel im richtigen Augenblick klasse durch die Abwehrreihen, Haydn konnte den Ball halblinks im 16er annehmen, täuschte seinen Gegenspieler mit einer Finte und schlenzte den Ball aus gut acht Meter überragend ins lange Eck zum 2:1. Der Jubel kannte keine Grenzen. Direkt nach Wiederanpfiff beendete der Schiedsrichter die Partie.

Aufgrund der starken Leistung im ersten Abschnitt und aufgrund der Vielzahl an hochkarätigen, zum Teil aber kläglich vergebenen Großchancen in beiden Abschnitten, war dieser knappe last- minute- Sieg am Ende natürlich verdient. Allerdings gab es insbesondere im zweiten Abschnitt einige Phasen, in denen der KSV viel zu passiv agierte und der Ausgleich aufgrund der Spielanteile dann auch nicht unverdient war. Aber wenn man oben steht und einen derartigen Lauf hat, dann gelingen auch solche Siege. Fünf Siege in Folge und Tabellenplatz 2 nach zehn Spieltagen sind jedenfalls eine grandiose und vor Saisonbeginn nie für möglich gehaltene Entwicklung des KSV Haingrund! Bereits am kommenden Sonntag, 24.10.2021 gastiert der elftplatzierte TSV Günterfürst II auf der Windlücke. Wenn man sich tatsächlich oben festbeißen und den Abstand zu Tabellenplatz neun weiter ausbauen will, dann muss mit der entsprechenden mentalen Einstellung auch dieser Gegner zu knacken sein.

 

VORSCHAU:

Sonntag, 24. Oktober 2021 – 15:15 Uhr

KSV Haingrund - TSV Günterfürst II